Sorge wegen hoher Radon-Werte
Christian Gorgasser und seine Familie in Apriach im Mölltal wohnen in einem denkmalgeschützten Bauernhof, mit uralten Holzböden, die direkt auf dem Erdboden liegen. Die Wände aus Holz sind nur provisorisch abgedichtet, ebenso die Fenster. Wenn es draußen kalt wird, wird es auch im Haus frostig, denn der Holzofen spendet nur zum Kachelofen hin ins Wohnzimmer Wärme. Genau dort hält sich die Familie mit ihren fünf Kindern am häufigsten auf.
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Radon ist ein natürlich vorkommendes Edelgas, das aus dem Boden austritt, aber radioaktiv ist. Seine Zerfallsprodukte können die Lungen nachhaltig schädigen. Eine Folge der übermäßigen Radon-Belastung ist Lungenkrebs.
Werte weit über dem Normalmaß
In diesem Raum wurde im Vorjahr auch die höchste Radon-Konzentration im Haus gemessen. Es waren weit mehr als die noch unbedenklich eingestuften 200 Becquerel pro Kubikmeter, sondern mehr als 4.200 Becquerel pro Kubikmeter.
Um die Radon-Konzentration wieder zu verringern könne einerseits gelüftet werden, was bei dem schlecht isolierten Haus ohnehin hinfällig ist. Laut Umweltabteilung des Landes müssen andererseits unverzüglich bauliche Maßnhamen getroffen werden.
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Denkmalamt muss Veränderungen bewilligen
Die Böden müssten abgedichtet werden, ein Betonboden zum Beispiel wäre die Lösung. Das Denkmalamt schreibt vor, dass bauliche Veränderungen bewilligungspflichtig sind. Der ursprüngliche Charakter des Hauses dürfe nicht verändert werden.
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Kinder leiden bereits unter Atemproblemen
Für die Familie ist es ein Wettlauf gegen die Zeit, denn die fünf Kinder hätten bereits jetzt Atemprobleme, sagt Mutter Christiane Gorgasser: „Das Schnaufen und das Atmen ist bei meinem Sohn und den Kleinen bemerkbar. Vielleicht haben sie mehr davon erwischt, weil sie noch so klein sind.“
Vom Denkmalschutz heißt es dazu, dass man bei gravierender gesundheitlicher Gefährdung mit der zuständigen Umweltabteilung des Landes einen Handlungsspielraum ausloten werde, in wie weit man baulichen Veränderungen zustimmen könne. Man könne jedenfalls nicht das Denkmalschutzgesetz aushebeln.
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Land: Gesundheit geht vor
Aus Sicht des Landes gebe es allerdings in diesem Fall keine Toleranz. Bauliche Maßnahmen zum Schutz der Familie müssten sofort gesetzt werden, sagt Harald Tschabuschnig von der zuständigen Abteilung: „Aus meiner Sicht ist es so, dass sicherlich die Gesundheit im Vordergrund stehen sollte und die baulichen Maßnahmen - wenn sie notwendig sind - jedenfalls zu setzen sein werden.“
Für Familie Gorgasser steht jedenfalls viel auf dem Spiel - nicht nur gesundheitlich. Die 17 Jahre alte Tochter, die den Hof weiterführen soll, überlegt in Anbetracht der massiven Radon-Belastung von dort wegzuziehen.