20 Flugzeuge auf Herbergssuche

Die Verträge der vier Fliegerklubs, die ihre Maschinen in den alten Hangars am Klagenfurter Flughafen unterstellen, haben kurzfristig die Kündigung bekommen. Die Hangars sollen abgerissen werden. Die Klubs wissen nun nicht, wohin mit ihren 20 Flugzeugen.

Die Klubs erfuhren erst in der Vorwoche von den Plänen der Flughafenbetriebsgesellschaft. Ein Interview will vorerst keiner geben, da man noch Verhandlungen führe. Fest steht, die beiden Hangars auf der Nord-West-Seite des Flughafens kamen in die Jahre, sie stammen aus der Zeit des zweiten Weltkrieges. Bei einer routinemäßigen Überprüfung sollen nun erhöhte Auflagen für die Betriebsgenehmigung erteilt worden sein, das sei mit höheren Kosten für den Flughafen verbunden. Daher sollen beide Hangars abgerissen werden.

Kaum Hangarplätze in Kärnten

Die Klubs müssen bis Ende Oktober die Hangars räumen, das sei für die Klubs eine Katastrophe, war zu hören. Man wisse nicht, wohin mit den Flugzeugen, denn Hangarplätze seien in Kärnten Mangelware. Im schlimmsten Fall müssten die Flugzeuge im Freien stehen, wobei es zwei bis drei Jahre dauern könnte, bis ein neuer Hangar gebaut wird. Wie es nun weiter geht, wird derzeit zwischen den Klubs und der Flughafenbetriebsgesellschaft verhandelt.

Es geht um eine Ersatzlösung für die Klubs, ob diese eventuell im Hangar der Firma Glock untergebracht werden könnten. In den kommende Tagen soll es ein Gespräch zwischen Flughafenleitung und den Flieger-Klubs geben.

„Sichere Nutzung ausgeschlossen“

In einer schriftlichen Stellungnahme des Kärnten Airport am Montag hieß es: „Der bauliche Zustand der beiden gegenständlichen Hangars auf dem Gelände des Kärnten Airport (stammend aus den Baujahren 1938 – 1940) wird in einer Zustandsbeurteilung durch einen gerichtlich beeideten, unabhängigen Ziviltechniker als hochgradig mangelhaft beschrieben. Die gewöhnlich erreichbare Lebens- bzw. Nutzungsdauer ist lt. Gutachten bereits um rund 30 Jahre überschritten, eine sichere weitere Nutzung ist aufgrund der umfassenden Mängel (u.a. Statik, Brandwiderstand etc.) ausgeschlossen.“

Weiter heißt es, da ein weiterer schneereicher Winter sowohl aus Sicherheits- als auch Kostengründen problematisch wäre, sei der Abbruch der beiden Hangars erforderlich. In den laufenden Gesprächen mit den betroffenen Mietern sei es das gemeinsame Ziel, individuelle Lösungen bzw. Alternativen zu erarbeiten. Die derzeit bestehenden Mietverhältnisse in den beiden Hangars betreffen Büroräumlichkeiten, Lagerräume und Hangarstellplätze.