Mietrichtwerte für Altbauwohnungen steigen

Ab 1. April müssen Mieter und Mieterinnen in Altbauwohnungen wieder etwas tiefer in die Tasche greifen. Die Richtwertmieten steigen um rund vier Prozent, geht aus dem Bundesgesetzblatt hervor.

Gemäß der Kundmachung von ÖVP-Justizminister Josef Moser von Dienstag steigen die Richtwertmieten in Niederösterreich prozentual mit 4,20 Prozent auf 5,96 Euro je Quadratmeter am meisten, in Oberösterreich mit 3,97 Prozent auf 6,29 Euro am wenigsten. Zwei Drittel der Haushalte, die diesem Mietensystem unterliegen, befinden sich in Wien, wo der Richtwert um 4,12 Prozent auf 5,81 Euro pro Quadratmeter steigt.

Grafik zeigt die Mietrichtwerte in Österreich

Grafik: APA/ORF.at; Quelle: APA

In Kärnten steigen die Richtwertmieten im April um 4,13 Prozent auf 6,80 Euro pro Quadratmeter, in Salzburg um 4,15 Prozent auf 8,03 Euro und in der Steiermark um 4,16 Prozent auf 8,02 Euro. In Vorarlberg müssen Mieter und Mieterinnen in Altbauwohnungen bald 8,92 Euro pro Quadratmeter bezahlen, ein Anstieg um 4,08 Prozent. In Tirol steigen die Richtwertmieten um 4,11 Prozent auf 7,09 Euro. Im Burgenland beträgt der Anstieg 4,13 Prozent auf 5,30 Euro.

300.000 Mieter betroffen

Laut Mietervereinigung sind von der Erhöhung über 300.000 Mieter und Mieterinnen betroffen. Die Erhöhung führe bei einer 80-Quadratmeter-Wohnung in einem Altbau in Wien zu Mehrkosten von über 240 Euro im Jahr, sagte Georg Niedermühlbichler, Präsident der Mietervereinigung Österreichs (MVÖ), kürzlich. Im Richtwertgesetz ist vorgesehen, dass alle zwei Jahre eine Anpassung der Richtwertmiete erfolgt. Die letzte Erhöhung fand im April 2017 statt.

Scharfe Kritik von SPÖ

Scharfe Kritik kam am Mittwoch von SPÖ-Wohnbausprecherin Ruth Becher. „Es ist eine Ungeheuerlichkeit, dass diese Regierung, die noch keine einzige Maßnahme zur Senkung der Mietkosten ergriffen hat, den ÖsterreicherInnen per Verordnung eine gravierende Mieterhöhung verpasst.“ Die SPÖ hatte zuvor eine Aussetzung der Anpassung der Richtwertmieten gefordert. Ein entsprechender Antrag der SPÖ sei nicht behandelt, ein parlamentarischer Bautenausschuss sei verhindert worden, kritisierte Becher.

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