Affen-Skulptur als neuer FPÖ-Aufreger
Radio Bremen
Das Werk soll demnächst auf den Reinhardt-Platz vor dem Salzburger Festspielhaus übersiedeln. Seit Juli 2007 steht die „Affentor 1“-Skulptur in Bremen. Moderne Kunst im öffentlichen Raum, das ist auch im hohen Norden Deutschlands ein Diskussionsthema.
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Fans & Gegner in Bremen
Denn ungeteilte Begeisterung löst die Skulptur viereinhalb Jahre nach Aufstellung in Bremen dort auch nicht aus. Einerseis sparen einige Passanten nicht mit Kritik: „Es ist einfach nur scheußlich. Die Skulptur atmet nichts Positives aus“, sagt ein älterer Mann.
Eine Frau pflichtet bei und betont, sie befürworte, dass das Kunstwerk vom Bahnhof verschwinde: „Obwohl ich keine Bremerin bin. Aber was das in Salzburg soll, das weiß ich auch nicht.“
Eine andere Passantin entgegnet, die Skulptur solle in Bremen bleiben: „Warum soll sie nach Salzburg gehen? Die haben sowieso schon genug. Ich finde es gut, dass wir sie hier vor dem Bahnhof haben.“
Der Salzburger Altstadt-Ausschuss hat bereits seine Zustimmung für das künstlerische Austauschprojekt gegeben.
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Reflexartiger Protest der FPÖ
Schon in den nächsten Wochen soll „Affentor 1“ auf den Reinhardt-Platz vor Festspielhaus und Kunstmuseum Rupertinum in Salzburg übersiedeln.
Die Salzburger Freiheitlichen üben sich schon jetzt im reflexartigen Protestieren. Ihr Mandatar Andreas Schöppl bestätigt: „Dieser Reflex kommt einfach daher, weil wir uns zur Altstadt bekennen. Wir haben das Weltkulturerbe von früheren Generationen bekommen und wollen es erhalten.“
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„Affen sind Symbole für Weisheit“
Der Salzburger Bürgermeister Heinz Schaden (SPÖ) ermöglicht das Kunstprojekt: „Die Kritik der Freiheitlichen verstehe ich überhaupt nicht. Sie wissen offenbar auch nicht, dass in anderen Kulturen der Affe ein Symbol für Weisheit ist. Aber für andere Kulturen interessiert sich die FPÖ ja üblicherweise nicht.“
Vielleicht ein Trost für die Freiheitlichen: Die amtliche Genehmigung für die Aufstellung von „Affentor 1“ endet schon am 15. Juli 2012. Dann sind die Affen wieder weg.
Ironisches Selbstportrait in Düsseldorf
Der Maler, Bildhauer, Grafiker und Aktionskünstler Jörg Immendorff, der 2007 an einer schweren Krankheit mit Lähmungen des motorischen Nervensystems (Amyotrophe Lateralsklerose, ALS) verstarb, war einer der international bekanntesten Künstler Deutschlands. Er sah sich selbst als „Maleraffe“ und stellte sich in einer selbstironischen Skulptur auch so dar (links unten) - an der Hand seines künstlerischen Mentors Joseph Beuys (rechts). Diese Skulptur steht in Düsseldorf ...
Kürschner / wikipedia.org
Feature von Karl Kern & Gerald Lehner, ORF Salzburg.
immendorff-initiative.de