Flughafen: Verträge werden veröffentlicht

Ein Jahr nach der Teilprivatisierung des Flughafens soll nun der Kaufvertrag veröffentlicht werden. Dazu haben sich am Mittwoch die Eigentümer in der Generalversammlung der Flughafenbetriebsgesellschaft bekannt.

Dem Beschluss ging ein monatelanges politisches Tauziehen voran. Die Opposition forderte zuletzt immer stärker die Veröffentlichung des Deals rund um die Teilprivatisierung des Flughafens. Die Regierungspartien beriefen sich aber auf eine Verschwiegenheitsklausel.

Land und Stadt haben Sperrminorität

Investor Franz Peter Orasch, der mit seiner Firma Lilihill auch diverse Immobilien in der Klagenfurter Innenstadt aufgekauft hatte, lässt sich generell nicht gern in die Karten blicken. Er kaufte im Vorjahr nach einer Ausschreibung 74,9 Prozent der Flughafenanteile. Land und Stadt halten nur noch die Sperrminorität: Im Verhältnis rund 20 Prozent das Land und rund fünf Prozent die Stadt. Orasch stimmt einer Veröffentlichung auch zu, allerdings mit gewissen Einschränkungen.

In der Generalversammlung wurden auch die Weichen für den Flughafen-Aufsichtsrat gestellt. Vorsitzender Peter Malanik bestätigte, dass man sich auf die Veröffentlichung von Gesellschafter- und Beteiligungsvertrag geeinigt habe und meinte, grundsätzlich wundere ihn die große Aufregung über eine Nichtveröffentlichung von Gesellschafter- und Beteiligungsvertag: „Damit hat auch der neue Eigentümer des Flughafens kein Problem.“

Kaufpreis indirekt bestätigt

Auch den schon kolportierten Kaufpreis von acht Millionen Euro bestätigte Malanik indirekt mit dem Hinweis, dass man das im Beteiligungsvertrag nachlesen könne. Sonst hält sich der Aufsichtsratsvorsitzende mit Details zurück. Nicht bekannt gegeben werden strategische Festlegungen, auch weil es hier um Wettbewerb gegenüber der Konkurrenz und um Verhandlungen mit künftigen Partnern gehe. Das habe laut Malanik aber nichts Verheimlichung zu tun, es sei einfach eine Frage, wie man die Geschäfte des Flughafens künftig sinnvoll gestalten könne. Wann die Kärntner Beteiligungsgesellschaft (KBV) die Verträge offen legt, war vorerst noch nicht klar.

ÖVP-Landesrat Martin Gruber zeigte sich am Mittwoch in einer Aussendung erfreut über die Entscheidung. Damit würden die für die Öffentlichkeit wesentlichen Vertragsinformationen offengelegt, dies sei sein Ziel gewesen, so Gruber.

FPÖ fordert sofortige Offenlegung

Der Obmann der Kärntner FPÖ, Klubobmann Gernot Darmann forderte am Mittwoch in einer Aussendung, die Offenlegung habe „sofort zu erfolgen“. Der Flughafen Klagenfurt müsse endlich zur Ruhe kommen. Als wichtige Säule der Kärntner Wirtschaft und als Riesenchance für den Kärntner Tourismus müsse der Flughafen wiederbelebt werden, sagte Darmann. Er erwarte sich mehr Einsatz von der Kärnten Werbung, sagte Darmann.

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